Carsten Buerbank züchtet bunte Bentheimer: „Das Fleisch ist geschmacklich eine ganz andere Nummer“
Sie heißen Eberhard, Odilie, Oletta, Berta und Captain. Sie grunzen fröhlich vor sich hin, wühlen auf ihrer Wiese im Schlamm und liegen entspannt in der Sonne. Die bunten Bentheimer von Carsten Buerbank haben es richtig gut. „Diese Rasse gehört unbedingt nach draußen“, erklärt der Landwirt. „Die Schweine sind sehr robust, sie können sogar gut mit Schnee und Frost leben, solange sie einen trockenen Unterstand auf ihrer Weide haben.“
Die bunten Bentheimer sehen einfach zum Knuddeln aus. Vor allem der kleine Fridolin ist der Liebling von Carsten Buerbank und seiner Freundin Jasmina Muzzulini. Da das Ferkel nicht trinken und essen wollte, haben es die beiden mit der Falsche großgezogen. Jetzt flitzt Fridolin durch die Ställe und hört sogar, wenn man ihn ruft. „Schweine sind durchaus schlaue Tiere“, erklärt Carsten Buerbank.
Fleisch braucht kein Gewürz
Wie er auf die bunten Bentheimer gekommen ist? „Man muss sich als Landwirt spezialisieren, man muss etwas Besonderes anbieten“, erklärt Buerbank. „Erst hatte ich überlegt, spezielle Rinder zu züchten. Aber ich bin mit Schweinezucht groß geworden. Damit kenne ich mich aus. Und dann fiel die Wahl auf die bunten Bentheimer.“ Die traditionelle Schweinezucht, die lange Jahre auf dem Hof betrieben wurde, lässt Carsten Buerbank jetzt auslaufen. Dann will er sich nur noch auf die schwarz-weiß gescheckten Bentheimer konzentrieren.
„Das Fleisch ist geschmacklich eine ganz andere Nummer als das übliche Schweinefleisch“, schwärmt Carsten Buerbank. „Man muss das Fleisch nicht würzen, weil es einen tollen nussigen Eigengeschmack hat. Wir verkaufen bei uns auch kein mariniertes Fleisch. Das wäre ein Verbrechen“, so der Landwirt mit einem Augenzwinkern. „Und das Fleisch hat kaum Wasser, so dass es beim Braten in der Pfanne seine Größe behält“, erklärt Jasmina Muzzulini. „Durch die Fettmarmorierung bleibt es schön saftig.“
„Unsere Bunten Bentheimer werden artgerecht im Stall auf Stroh oder auf der Wiese mit frischen Gras gehalten. Sie erhalten von uns eine natürliche Fütterung. Da diese Rasse auch schnell zu einer Verfettung neigt, muss bei der Fütterung auf besondere Dinge geachtet werden, wie z.B. langfaseriges Futter. Aus diesem Grund erhalten unsere Bentheimer täglich frisches Gras“, erklärt Carsten Buerbank. „Uns ist es wichtig, dass unsere Schweine mindestens ein Jahr auf unserem Hof in der Aufzucht bleiben und somit einmal Geburtstag feiern dürfen. Ein Grund dafür ist, dass sich das Fleisch der Bunten Bentheimer und der spezifische nussig-kernige Geschmack erst im ca. achten Monat entwickelt“, ergänzt Jasmina Muzzulini.
Carsten Buerbank und Jasmina Muzzulini lieben ihre Tiere. Neben den bunten Bentheimern laufen bei Buerbanks auch noch Lämmer über die Wiesen, außerdem zwei Hunde und ein paar Katzen. Und Hühner. Eins der Hühner ist Jasmina Muzzulini besonders an Herz gewachsen. Es heißt Goldi und kuschelt gerne. Nadine Wenge www.hofladen-buerbank.de
Hofladen
Das Fleisch der bunten Bentheimer (alle klassischen Teilstücke sowie Grillfleisch, Wurst und Schmalz), das Fleisch der Lämmer sowie die Eier von den eigenen Hühnern gibt es im eigenen Hofladen. Außerdem: selbst gemachte Fruchtaufstriche, Salzlakenkäse und Milcheis vom Milchhof Ostkamp sowie Kartoffeln. „Im nächsten Jahr soll der Hofladen aus dem Holzhäuschen umziehen“, erklärt Jasmina Muzzulini. „Dafür bauen wir eigens einen Teil des alten Stalls um.“